Als passionierter Angler sehe ich mich immer in der Region nach gemütlichen Angelplätzen um. Zuletzt habe ich mich zu den Ahlhorner Fischteiche begeben. Die Teichfläche zwischen Garrel und Emstek wurde ab 1906 angelegt und ist zum größten Teil heute noch in Betrieb. Das Gelände bestand ursprünglich aus Moor und Sanddünen und ist heute eine Teichwirtschaft in öffentlicher Hand. Mit 465 Hektar handelt es sich um ein riesiges Stück Natur, das für Niedersachsen einmalig ist. Seit 1993 steht es unter Naturschutz. Zahllose Wanderwege führen durch das Gebiet, Wanderer sollten aber ob der Größe etwas mehr Zeit einplanen, wenn sie die Gegend erleben möchten. Die durchs Gebiet fließende Lethe versorgt viele der Teiche mit Wasser und bleibt mir vor allem wegen des Namens im Gedächtnis: Mit dem Fluss der griechischen Unterwelt hat diese Lethe allerdings nichts zu tun.
Von Garrel aus in die Natur
Von Garrel aus geht mein Weg über die Beverbrücher Straße weiter in die Natur. Die zehn Kilometer lege ich mit dem Fahrrad recht schnell zurück. Anschließend geht es für mich auf Wanderwegen durch unberührte Natur direkt zu den Teichen. Im Blickfeld habe ich Eichen, die mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel haben. Laut meinem Wanderführer ist die hiesige Natur auch Heimatseltener Wasservögel und Amphibien. Inmitten des Teichgebietes können auf einem Hofladen regionale Produkte erworben werden. Das allerdings nur während der Öffnungszeiten, die ich bei meinem Besuch verpasst habe. In der eigenen Schlachterei und Räucherei wird der Fisch direkt verarbeitet. Vor allem Karpfen aus den Teichen sind überaus beliebt. Gern hätte auch ich eine geräucherte Forelle verspeist. Reisende dürften sich über die zwischen 2 und 5 Kilometer langen Wanderwege freuen. Auf einer Halbinsel entzückt mich eine evangelische Holzkapelle. Wer will, kann auch an eine der Führungen teilnehmen, die den Touristen Wissenswertes über die Region vermitteln.
Auch ohne Angelglück ein Erlebnis
Das geschützte Gebiet ist perfekt zum Durchatmen und Entspannen. Und zum Angeln natürlich. Karpfen, Zander und Forellen kann man mit ein bisschen Glück hier finden. Wer beim Angeln leer ausgeht, kann im Café in der Lethetalscheune speisen. Besucher sollten auf keinen Fall die Apostelsteine verpassen: Die Findlinge ragen nur ein Stück aus dem Boden und sollen Überreste eines alten Kultplatzes sein. Meine Zeit verging wie im Flug. So musste ich mich rechtzeitig von dieser Naturoase wieder verabschieden. Über Garrel führte mich mein Weg zurück in die Zivilisation. Auch wenn ich beim Angeln kein Glück hatte, hat sich der Ausflug für mich gelohnt.
Mein Fazit: Einmal mehr konnte ich mich davon überzeugen, wie einzigartig die Region ist und dass man nicht in die Ferne zu reisen braucht, um die Natur ungestört, gesund und echt zu erleben. Da ich in der Kürze der Zeit nur einen Bruchteil dieser Naturoase erleben durfte, werde ich sicher so bald als möglich zurückkehren. Alexander Peters kann einen Ausflug zu den Ahlhorner Teichen jedenfalls allen Wanderern, Outdoor-Fans und vor allem Anglern nur wärmstens ans Herz legen.